„Sichere Bindung“ kann als ein biologisch entwickeltes Programm betrachtet werden, welches in uns allen angelegt ist.
Säuglinge kommen mit diesem sicheren Bindungsverhalten auf die Welt. Sie suchen von Anfang an die Nähe, Zuwendung und den Schutz einer vertrauten Person.
Ein Kind braucht ein gutes unterstützendes Umfeld, in dem es sich sicher genug fühlt um grundlegendes Vertrauen entwickeln zu können. Es möchte wohlwollend gehalten werden und Berührungen aufsaugen können.
Ein Kind wünscht sich:
- präsente und berechenbare Eltern, welche Augenkontakt zum Kind herstellen und ihm mit liebevollen Blicken vermitteln:
“ Du bist etwas besonderes für mich, ich liebe dich!“ - ideal ist es, wenn der Blick zum Kind Liebe, Gütigkeit und Freundlichkeit widerspiegelt. Dies fördert die Entwicklung seiner rechten Gehirnhälfte.
- das Interesse der Eltern, damit es sich gesehen fühlen kann
- Eltern, die es liebevoll beim Namen nennen
- Eltern die adäquat auf es eingehen und ihm z.B.vermitteln: „Du kannst die Burg bauen, wie immer sie dir gefällt“
- Eltern die ihm einen Vertrauensvorschuss geben und es ermutigte: „Du schaffst es dorthin zu krabbeln“, statt den Gegenstand dem Kind vor die Hände zu legen
- Eltern, die vergeben und wieder gut machen können
- Eltern die ihre eigenen Grenzen und die des Kindes erkennen
- Eltern die sich selbst körperlich und emotional regulieren können
- Eltern die dem Kind einen Entwicklungsraum bieten in dem Neugier, Freude, Lebendigkeit, Verspieltheit und Sinn für Humor ihren Platz haben
- Schutz innerhalb und außerhalb der Familie
Auch beim Verlassen werden drückt sich das angeborene Bindungsverhalten des Kindes durch Protest, Ärger, Verzweiflung und Trauer sowie emotionalen Rückzug und Resignation aus. Erst wenn das Bindungsbedürfnis des Säuglings durch eine sichere emotionale Basis befriedigt ist, beginnt er damit friedlich und neugierig seine Umwelt zu erkunden.
Wenn du jetzt denkst, oh wie kann das denn funktionieren, dann kann ich dich etwas beruhigen:
Eltern müssen nicht rund um die Uhr perfekt sein um sichere Bindung in ihren Kindern anzulegen.
Ein Kind braucht eine Eingestimmtheit der Bezugspersonen von 20-30 % der Zeit am Tag. Das zeigt, dass unser Bindungssystem auch Einiges vergeben und sich erholen kann.
Eine Kindheit die positiv genug war resultiert in einem Vertrauen uns selbst gegenüber, anderen gegenüber und dem Universum gegenüber